Binsenkaktus
Auf den ersten Blick wirkt dieser weitgehend stachellose Kaktus eher wie ein Grasbüschel mit sehr langen, überhängenden Blättern oder wie die Miniaturversion einer Trauerweide ohne Stamm – tatsächlich stammt der wissenschaftliche Gattungsname Rhipsalis vom griechischen Wort „rhips“ für Weidenrute.Die kräftig grünen Triebe des Binsenkaktus sind lang, dünn und rund. Sie weisen einen Durchmesser von nur vier bis sechs Millimetern auf. An ihrer Spitze bilden sich die neuen Triebe, oft verzweigen sie sich dabei Y-förmig. Dadurch sehen die einzelnen Stränge der Pflanze aus wie im Baukastensystem zusammengesteckt. Eine solche Trieb-Kette kann eine Länge von bis zu vier Metern erreichen.
Der Binsenkaktus wächst häufig epiphytisch auf Bäumen oder lithophytisch auf Felsen, seine Triebe hängen nach unten und sorgen so für das charakteristische Erscheinungsbild.
Die weißen Blüten sind kreisrund und messen nur einen knappen Zentimeter im Durchmesser. Sie wachsen seitlich an den Trieben aus leicht eingesenkten Bereichen, den Areolen. Aus den Blüten entstehen kugelförmige, weißlich-transparente Früchte mit einem Durchmesser von fünf bis acht Millimetern.
Binsenkaktus - Rhipsalis baccifera
- Familie:
- Kakteengewächse (Cactaceae)
- Heimat:
- tropisches Amerika und Afrika bis auf Inseln im Indischen Ozean
- Blütezeit:
- am natürlichen Standort je nach Klima; bei uns im Frühjahr und Sommer
- Lebensraum:
- an Bäumen oder Felsen in tropischen Wäldern
- Besonderheit:
- die am weitesten verbreitete Kakteen-Art der Welt und die einzige, die natürlicherweise außerhalb Amerikas vorkommt
- Standort:
- Kakteenhaus im Maurischen Landhaus
Hier wachse ich
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Die Historische Gewächshauszeile zeigt die vielfältige Flora und Fauna unseres Planeten in zahlreichen Facetten: Tropische Orchideen, dornige Kakteen, australische Vögel und filigrane Blüten warten unter den historischen Dächern und Kuppeln aus Glas und Gusseisen. Im angrenzenden Neubau geht es in die Welt der Kleinsäuger, Vögel und Insektivoren.