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Pflanzenvielfalt: Lebkuchenbaum
Foto: Birger Meierjohann

Lebkuchenbaum

Den ungewöhnlichen Namen verdankt dieser aus Ostasien stammende, sommergrüne Baum seinen Blättern. Sie sind herzförmig, hellgrün und stehen an ganzjährig rötlichen Stielen. Im Herbst nehmen sie eine besonders intensive Färbung in Gelb-, Rot- und Orangetönen an, bevor sie abgeworfen werden. Das Laub riecht kurz vor und nach dem Abwerfen bei feuchter Witterung intensiv nach Lebkuchen, Kuchen, Zimt oder Karamell. Die Ursache dafür ist der Malzzucker, den der Baum produziert und in seinen Blättern gespeichert hat.

Gemäß seiner japanischen Bezeichnung wird der Lebkuchenbaum bei uns auch Katsura-Baum genannt. In seiner Heimat erreicht er Wuchshöhen von über 30 Metern, bei uns bleibt er mit etwa 12 Metern deutlich kleiner. Die lichte Krone wird von steil aufragenden Ästen gebildet. Die Rinde ist braungrau, bei jungen Bäumen glatt, bei älteren aufgeraut und längsrissig.

Lebkuchenbäume sind zweihäusig, es gibt also männliche und weibliche Exemplare. Die rötlichen Blütenbüschel sitzen in den Blattachseln, sind unauffällig und haben keine Blütenhüllen. Sie bilden sich noch vor dem Laubaustrieb. Die um zwei Zentimeter langen braunen Früchte sehen aus wie sichelförmige Kapseln mit einer kleinen Spitze, die direkt an den Ästen stehen. Sie enthalten kleine, geflügelte Samen und bleiben den Winter über am Baum.

Lebkuchenbaum - Cercidiphyllum japonicum

Familie:
Kuchenbaumgewächse (Cercidiphyllaceae)
Heimat:
Japan, Korea und China
Blütezeit:
März bis Mai
Lebensraum:
an Flussufern und Bächen in Höhenlangen von 600 bis 2.700 Metern
Besonderheit:
Aufgrund seiner Eigenheiten ist der Lebkuchenbaum tief im Volksglauben der Menschen in Ostasien verankert. Nach einer japanischen Sage lebt auf dem Mond ein Mann in einem leuchtenden Palast, in dessen Garten ein riesiger Lebkuchenbaum wächst. Je größer er wird, desto weniger Licht dringt vom Palast zur Erde, bis der Baum den Blick bei Neumond schließlich ganz versperrt. Woraufhin der Mann beginnt, ihn zu stutzen, bis wir zum Vollmond den Palast wieder in ganzer Pracht sehen können.
Standort:
auf der Wiese bei den Raubtiergehegen
Nutzung:
Das Holz des Lebkuchenbaums wird in Japan für Möbel und Schnitzereien genutzt.