Osagedorn
Der Osagedorn, auch Milchorangenbaum genannt, erreicht eine Höhe von 12 Metern und mehr. Die Krone dieses sommergrünen Kleinbaums ist sehr breit. Auf seinen Ästen stehen bis zu drei Zentimeter lange Dornen, die orangebraune Borke ist tief gefurcht. Die Blätter sind eiförmig und bis zu 12 Zentimeter lang. Wie für Maulbeergewächse typisch, führt der Milchorangenbaum in allen Teilen einen Milchsaft als Schutz gegen Fressfeinde.
Der Osagedorn ist zweihäusig getrenntgeschlechtlich, es gibt also männliche und weibliche Bäume. Sowohl die männlichen Blütenähren als auch die weiblichen, puschelig aussehenden, grünlichen Blütenköpfe sind eher unauffällig. Die erstmals nach 12 bis 15 Jahren im Oktober ausgebildeten Früchte sehen aus wie gelbgrüne, runzelige Orangen. Sie erreichen ein Gewicht von 250 Gramm bis zu einem Kilo, duften nach Zitrus, sind aber nicht essbar. Es handelt sich um einen Steinfruchtverband, der ebenfalls einen bitteren Milchsaft enthält.
Die Borke des Osagedorns wird traditionell zur Färbung von Textilien eingesetzt. Sie liefert Gerb- und gelben Farbstoff. Aus dem Holz fertigten das amerikanische Ureinwohnervolk der Osage Waffen und Werkzeuge. Das dornige Holz wurde in den USA gerne als „lebender Zaunpfahl“ und als Vorläufer des Stacheldrahts zur Abgrenzung von Land, wie beispielsweise Rinderweiden, genutzt.
Osagedorn - Maclura pomifera
- Familie:
- Maulbeergewächse (Moraceae)
- Heimat:
- Süden und Mittlerer Westen der USA
- Blütezeit:
- April bis Juni
- Lebensraum:
- Flusstäler, Prärien und Eichen-Savannen
- Besonderheit:
- Die Früchte des Osagedorns werden heute fast nur noch von Grauhörnchen gefressen. Im Pleistozän waren sie wohl eine wichtige Nahrungsquelle für die nordamerikanische Megafauna von Riesenfaultier über Mastodon bis zum Mammut.
- Standort:
- an der Terrakottawand in der Nähe des Haupteingangs, im Hintergrund des Raubtierhauses