Brillenbär
Der Brillen- oder Andenbär ist der einzige überlebende Vertreter der während der Eiszeit in Südamerika weitverbreiteten Kurzschnauzenbären. Brillenbären können ausgezeichnet klettern und sitzen gern in Astgabeln „auf Ausguck”. Sie bauen sich sogar Schlafnester in den Bäumen.
Erstaunlich ist die Geschicklichkeit, mit der sie ihre Pfoten einsetzen. Vielleicht können sie unsere Brillenbären beim Pellen eines Eis oder Schälen einer Orange beobachten. Brillenbären haben
schon Stöcke als Werkzeug benutzt, um Laub von Ästen loszuschlagen, die über Ihre Gehegeabgrenzung reichten, oder sogar um Elektrozäune zu kappen. Sie ernähren sich überwiegend vegetarisch, mögen ab und zu aber auch gern Fleisch.
Ein individuelles Unterscheidungsmerkmal für Brillenbären ist die gelb-weiße Gesichtszeichnung, die keineswegs immer wie eine Brille die Augen ganz umranden muss. Bei den Bären Boliviens z.B. ist die Maske zurückgebildet.
Leider gibt es bisher nur sehr lückenhafte Angaben über die Zahl der freilebenden Brillenbären. Sicher ist jedoch, dass ihr Lebensraum durch das Vordringen der Landwirtschaft immer weiter eingeschränkt wird und dass die Bauern sie verfolgen, weil sie in die Maisfelder eindringen.
Brillenbär - Tremarctos ornatus
- Systematik:
- Großbären, Kurzschnauzenbären
- Lebensraum:
- verschiedene Vegetationszonen der Anden in 200 - 4000 m Höhe
- Verbreitung:
- Andenregion Südamerikas
- Nahrung:
- Früchte, Beeren, Nüsse, Samen Triebe, Insekten, Kleintiere, Aas
- Bestand:
- gefährdet durch Bejagung und Zerstörung des Lebensraumes
Gefährdung
Die 1964 erstellte Rote Liste bedrohter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) hat sich zur umfassendsten Informationsquelle über den globalen Erhaltungszustand von Tier-, Pilz- und Pflanzenarten entwickelt. In ihr sind mittlerweile über 40.000 Spezies gelistet und gibt Auskunft über deren Verbreitungsgebiet, Populationsgröße, Lebensraum und Ökologie, Nutzung und/oder Handel, Bedrohungen und Erhaltungsmaßnahmen. Sie ist ein wichtiges Indikator für den Zustand der biologischen Vielfalt unserer Welt und ist zudem ein Instrument, um diese Vielfalt dauerhaft zu erhalten.