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Tierart: Davidshirsch (Milu)

Davidshirsch (Milu)

Das Ungewöhnlichste am Davidshirsch ist sein an eine Wurzel erinnerndes Geweih. Bei ihm gehen die Seitenstangen nicht wie beim Rothirsch nach vorne, sondern nach hinten weg und sie verzweigen sich noch in Nebensprossen. Die untersten dieser rückwärts gerichteten Geweihsprossen sind die längsten und oft verlaufen sie fast parallel zurRückenlinie. Nach oben werden die Stangen dann kürzer.

Interessant ist die Entdeckungsgeschichte dieser im Freiland ausgestorbenen Hirschart: Ursprünglich lebten die Davidshirsche in den sumpfigen Stromtälern Chinas. Durch Jagd sowie die Entwässerung und Urbarmachung ihres Lebensraumes wurden sie ausgerottet. Vorher kam jedoch eine Herde in den kaiserlichen Park von Peking, wo Pater David 1865 diese bis dahin in Europa unbekannte Hirschart entdeckte. Einige Tiere wurden in europäische Zoos gebracht und dort gezüchtet. Durch eine Überschwemmung und Kriege erlosch der Bestand in China. Um die Tierart zu erhalten, sammelte man nun im Park des Herzogs von Bedford alle verbliebenen Davidshirsche und betrieb eine gezielte Zucht. Von diesen stammen die jetzt lebenden Tiere ab. In Deutschland ist die interessante Hirschart nur in einer Handvoll Institutionen zu finden.

Davidshirsch (Milu) - Elaphurus davidianus

Systematik:
Wiederkäuer, Hirsche
Lebensraum:
Sumpfige Ebenen
Nahrung:
Gräser, Kräuter, Blätter
Fortpflanzung:
Ein Junges nach ca. 250 Tagen Tragzeit
Sozialstruktur:
Rudelweise
Bestand:
Im Freiland ausgestorben
Besonderheit:
Langer eselartiger Schwanz, spreizbare Hufe verhindern Einsinken im Sumpf

Gefährdung

Die 1964 erstellte Rote Liste bedrohter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) hat sich zur umfassendsten Informationsquelle über den globalen Erhaltungszustand von Tier-, Pilz- und Pflanzenarten entwickelt. In ihr sind mittlerweile über 40.000 Spezies gelistet und gibt Auskunft über deren Verbreitungsgebiet, Populationsgröße, Lebensraum und Ökologie, Nutzung und/oder Handel, Bedrohungen und Erhaltungsmaßnahmen. Sie ist ein wichtiges Indikator für den Zustand der biologischen Vielfalt unserer Welt und ist zudem ein Instrument, um diese Vielfalt dauerhaft zu erhalten.