Gänsegeier
Gänsegeier finden sich innerhalb weniger Stunden in erstaunlich großer Zahl an Tierkadavern ein. Die Rangordnung beim Fressen wird dabei ausschließlich vom Hungergefühl der einzelnen Geier bestimmt und mittels spezieller Ausdrucksbewegungen und Laute festgelegt. Die hungrigsten Vögel haben stets den Vortritt, auch wenn andere körperlich stärker sind. Mit zunehmendem Sättigungsgefühl sinkt die Bereitschaft zu diesen hoch ritualisierten Auseinandersetzungen immer mehr, und schließlich wird der Platz am Aas für später eingetroffene Art-genossen geräumt.
Einst haben Gänsegeier auch in der näheren Umgebung gebrütet. Die ehemaligen Brutvorkommen in den Steilwänden des Albtraufs sind aber schon im 16. Jahrhundert erloschen.
Gänsegeier - Gyps fulvus
- Systematik:
- Greifvögel
- Lebensraum:
- offene Landschaften, Gebirge
- Nahrung:
- Aas
- Fortpflanzung:
- ein Ei, Brutdauer 52 bis 58 Tage
- Sozialstruktur:
- paarweise oder in lockeren Kolonien
- Bestand:
- bedroht, in Mitteleuropa ausgestorben
- Besonderheit:
- Kopf und Hals nur mit Daunen befiedert