Mähnenwolf
Die auffallend langen Beine des Mähnenwolfes sind eine Anpasssung an seinen bevorzugten Lebensraum, die von hohem Gras bedeckte Savanne: Er behält stets den Überblick.
Mähnenwölfe sind Passgänger, was für Raubtiere sehr ungewöhnlich ist. Dadurch, dass Vorder- und Hinterlauf einer Körperseite fast gleichzeitig aufgesetzt werden, entsteht ein charakteristischer schaukelnder Gang. Auffällig sind weiterhin die großen Ohren dieser Tiere, die auf ein ausgezeichnetes Gehör schließen lassen, sowie die schwarze Rückenmähne. Der Mähnenwolf ist nicht, wie der Name erwarten lässt, näher mit dem Wolf verwandt, sein Gesicht ist eher fuchsähnlich.
Lange galten die Mähnenwölfe als Einzelgänger, die sich nur zur Fortpflanzung zu Paaren zusammenfinden. Neue Forschungen haben ergeben, dass sie möglicherweise in Einehe leben. Der Rüde beteiligt sich nämlich durchaus an der Aufzucht der Jungtiere. In vielen Zoos trennt man daher heute den Rüden vor der Geburt nicht mehr ab. Die Partner halten allerdings immer eine gewisse Individualdistanz ein, z.B. sieht man sie nur selten beieinanderliegen.
Überraschend hoch ist mit etwa 50 Prozent der Anteil pflanzlicher Kost in der Nahrung des Mähnenwolfes. Seine flächigen Backenzähne stellen eine Anpassung an diese Ernährungsweise dar. Meist gehen Mähnenwölfe nachts oder in der Dämmerung auf Beutefang. Sie sind keine ausgesprochenen Langstreckenläufer, sondern eher Kurzstreckensprinter. Tagsüber ziehen sie sich gerne an einen Platz zurück, von dem aus sie einen guten Überblick haben. Wo sie ungestört bleiben, sind Mähnenwölfe auch tagaktiv.
Mähnenwolf - Chrysocyon brachyurus
- Systematik:
- Raubtiere, Hundeartige
- Lebensraum:
- Grassteppen, Trockenbuschwälder
- Verbreitung:
- östliches Südamerika
- Nahrung:
- Nager, Vögel, Eidechsen, Frösche, Insekten, sowie vielfältige pflanzliche Kost
- Bestand:
- gefährdet durch Ausdehnung landwirtschaftlicher Flächen
- Besonderheit:
- schwarzgraues Babyfell
Gefährdung
Die 1964 erstellte Rote Liste bedrohter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) hat sich zur umfassendsten Informationsquelle über den globalen Erhaltungszustand von Tier-, Pilz- und Pflanzenarten entwickelt. In ihr sind mittlerweile über 40.000 Spezies gelistet und gibt Auskunft über deren Verbreitungsgebiet, Populationsgröße, Lebensraum und Ökologie, Nutzung und/oder Handel, Bedrohungen und Erhaltungsmaßnahmen. Sie ist ein wichtiges Indikator für den Zustand der biologischen Vielfalt unserer Welt und ist zudem ein Instrument, um diese Vielfalt dauerhaft zu erhalten.