Mara
Große Maras, oder auch Pampashasen, sind mit den Meerschweinchen verwandt und leben in den Steppen Zentral- und Südargentiniens. Sie nehmen eine ökologische Nische ein, die andernorts von Huftieren besetzt ist und entwickelten als Anpassung an ihren Lebensraum lange Beine, mit denen sie sogar die huftiertypischen Prellsprünge ausführen können. Gewöhnlich bewegen sie sich jedoch im Passgang fort. Nicht nur optisch erinnert das Mara an ein Huftier: es lebt streng monogam, was bei Nagetieren extrem selten ist. Außerdem zeigt diese Tierart ein besonderes Revierverhalten. Männchen besetzen keine festen Territorien, sondern verteidigen ein Gebiet um ihr jeweiliges Weibchen herum. Wandert dieses, so verschieben sich auch die Reviergrenzen. Zur Jungenaufzucht schließen mehrere Muttertiere ihre Baue zu einem so genannten Jungtierlager zusammen, wo der Nachwuchs gemeinsam und vor Fressfeinden geschützt aufwachsen kann. Bei der Versorgung der Jungtiere kümmert sich jedoch jedes Paar ausschließlich um seine eigenen Nachkommen.
Mara - Dolichotis patagonum
- Systematik:
- Meerschweinchen (Nagetiere)
- Lebensraum:
- Grasland, Steppe, lichte Wälder
- Verbreitung:
- Zentral- und Südargentinien
- Fortpflanzung:
- ein bis drei Junge nach 90-93 Tagen Tragzeit
- Sozialstruktur:
- paarweise, saisonal lose Verbände
- Bestand:
- gering gefährdet
- Besonderheit:
- monogam lebendes Nagetier
Gefährdung
Die 1964 erstellte Rote Liste bedrohter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) hat sich zur umfassendsten Informationsquelle über den globalen Erhaltungszustand von Tier-, Pilz- und Pflanzenarten entwickelt. In ihr sind mittlerweile über 40.000 Spezies gelistet und gibt Auskunft über deren Verbreitungsgebiet, Populationsgröße, Lebensraum und Ökologie, Nutzung und/oder Handel, Bedrohungen und Erhaltungsmaßnahmen. Sie ist ein wichtiges Indikator für den Zustand der biologischen Vielfalt unserer Welt und ist zudem ein Instrument, um diese Vielfalt dauerhaft zu erhalten.