Rosapelikan
Besondere Verhaltensweisen der Rosapelikane sind ihre gemeinsamen Fischzüge. Bis zu mehreren Dutzend Vögel umschließen halbkreisförmig einen Fischschwarm, treiben diesen in den flacheren Uferbereich und tauchen dann synchron ihre Schäbel und Köpfe unter Wasser. Für die eingekreisten Fische ist es fast unmöglich, dem sie umgebenden Wall von kescherartig durch das Wasser gezogenen Pelikanschnäbeln zu entkommen.
Aber nicht nur beim Fischen schätzen Pelikane die Gesellschaft ihrer Artgenossen. Auch gebrütet wird in Kolonien. Neststandorte in Afrika und Zentralasien sind üblicherweise kleinere Felsinseln im freien Wasser, während die südosteuropäischen Rosapelikane niedergetrampelte Schilfhorste in Ufernähe zu bevorzugen scheinen. Aus den zwei oder drei Eiern schlüpfen nach etwas mehr als 30 Tagen Brutzeit die schwarzbraun bedunten Küken, von denen in der Regel nur eines heranwächst. Bereits nach circa 25 Tagen verlassen sie zu Fuß das eigentliche Nest und schließen sich mit den Jungen benachbarter Nester zu großen Kindergärten zusammen. Endgültig flügge sind sie mit etwa zweieinhalb Monaten. Kurz vorher erreichen sie mit bis zu 14 Kilogramm ihr maximales Gewicht.
Rosapelikan - Pelecanus onocrotalus
- Systematik:
- Ruderfüßer
- Lebensraum:
- große Binnengewässer
- Verbreitung:
- Südeuropa, Afrika, Indien
- Nahrung:
- Fische
- Fortpflanzung:
- ein bis drei Eier, Brutdauer 32 bis 36 Tage, mit ca. 75 Tagen flugfähig
- Sozialstruktur:
- gesellig, brütet in großen Kolonien
- Bestand:
- insgesamt gesichert, lokal aber gefährdet
- Besonderheit:
- Jungvögel bilden Kindergärten
Gefährdung
Die 1964 erstellte Rote Liste bedrohter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) hat sich zur umfassendsten Informationsquelle über den globalen Erhaltungszustand von Tier-, Pilz- und Pflanzenarten entwickelt. In ihr sind mittlerweile über 40.000 Spezies gelistet und gibt Auskunft über deren Verbreitungsgebiet, Populationsgröße, Lebensraum und Ökologie, Nutzung und/oder Handel, Bedrohungen und Erhaltungsmaßnahmen. Sie ist ein wichtiges Indikator für den Zustand der biologischen Vielfalt unserer Welt und ist zudem ein Instrument, um diese Vielfalt dauerhaft zu erhalten.