Südamerikanischer Nasenbär
Kleinbären sind in der Regel einzelgängerisch und nachtaktiv, nur die Nasenbären sind tagaktiv und gesellig. Die Weibchen leben in festen Gruppen mit ihren Jungen. Solch eine Bande kann aus zehn, 20 oder auch 40 Mitgliedern bestehen und ein Gebiet von 50 Hektar beanspruchen. Nur zur Paarungszeit darf sich ein Männchen anschließen, das nach etwa vier Wochen wieder vertrieben und zum Einzelgänger wird. Die Jungtiere werden in einem Baumnest geboren, wo die Mutter sie fünf Wochen lang bewacht, ehe alle gemeinsam zur Gruppe zurückkehren.
Nasenbären sind Allesfresser mit einem echten Raubtiergebiss. Auf dem Speiseplan stehen Früchte, Eier, Insekten, Würmer, Schnecken, Eidechsen, Frösche, Jungvögel und Nagetiere. Die rüsselartig verlängerte, bewegliche Nase ist bei der Nahrungssuche unter Rinde, Wurzeln und Steinen sehr praktisch, ebenso wie die kräftigen Vorderbeine mit den langen Krallen. Beim Umherstöbern am Boden stellen die Nasenbären ihre Ringelschwänze oft wie Fahnenstangen senkrecht auf, so daß sie sich gegenseitig besser im Auge behalten können. Bei Gefahr flüchten sie in die Bäume, und dorthin ziehen sie sich auch zur mittäglichen Siesta und zur Nachtruhe zurück. Zu ihren Feinden gehören außer den Menschen Jaguare, Pumas, Boas und große Greifvögel.
Südamerikanischer Nasenbär - Nasua nasua
- Systematik:
- Kleinbären
- Lebensraum:
- Baum- und Bodenbewohner in Regen-, Galerie- und Trockenwäldern
- Verbreitung:
- östlich der Anden von Kolumbien und Venezuela bis nach Argentinien und Uruguay
- Nahrung:
- Früchte, Kleintiere, Eier
- Fortpflanzung:
- Tragzeit: ca. 75 Tage, drei bis sechs Jungtiere
- Sozialstruktur:
- Weibchen und Jungtiere in Gruppen, Männchen einzelgängerisch