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Pflanzenvielfalt: Kakao

Kakao

Bei der immergrünen Kakaopflanze, die selten über zehn Meter hoch wird, handelt es sich um eine Art der Gattung Theobroma aus der Fami­lie der Malvengewächse. Neben dieser eigentlichen Kakaopflanze werden auch weitere Arten angebaut – aller­dings meist nur wegen des sehr schmack­haften Fruchtfleischs, auch „Pulpa“ ge­nannt. Dieses umgibt die bis zu 60 weißlichen, in fünf Reihen angeordne­ten Kakaobohnen und lässt sich als Obst oder Fruchtsaft genießen. Der Kakao dagegen wird aus den Bohnen im Inne­ren der Frucht gewonnen: bei einem komplizierten Fermentationsprozess, dem auch die typische Schokoladenfar­be zu verdanken ist.

Der erste Europäer, der in den Genuss von Kakao kam, war Christoph Kolumbus im Jahre 1502. Hernán Cor­tés schließlich brachte die Kakaobohne samt einem aztekischen Zubereitungsre­zept um 1528 an den spanischen Hof. Im heutigen Venezuela nutzten bereits vor über 3.000 Jahren die Olmeken den Kakao, und auch die Mayas und Azteken konsumierten ihn. Schon ihnen war die besondere, als Kauliflorie bezeichnete Position der Blüten und Früchte be­kannt. Denn die winzigen Blüten und die 15 bis 20 Zentimeter langen und bis 500 Gramm schweren melonenartigen Früchte hängen beim Kakao unmittel­bar am Stamm und nicht an den Enden der Zweige, wie wir es von unseren hei­mischen Obstbäumen kennen. Die heutige Bezeichnung Schokola­de stammt von dem Wort Xocoatl ab, wie die Azteken das aus den Kakaobohnen zubereitete Getränk nannten.

Der Kakaobaum wird heute auf Plantagen überall im Bereich tropischer Regenwälder kultiviert. Da der Baum nur unter schattigen Bedingungen gedeiht, wird er unter sogenannten Kakaomüttern angebaut, größeren, schattenwerfenden Bäumen wie Bananen oder Guaven. Weltweit werden jährlich knapp sechs Millionen Tonnen Kakaobohnen geerntet. Der mit Abstand größte Produzent ist die westafrikanische Elfenbeinküste, gefolgt von Ghana.

Kakao - Theobroma cacao

Familie:
Malvengewächse (Malvaceae)
Heimat:
tropische Regenwäl­der im nördlichen Amazonasbecken
Lebensraum:
tropischer Regenwald
Besonderheit:
Den besonderen Geschmack des Kakaos würdigte schon der Gründer der biologischen Systematik, Carl von Linné: Der von ihm eingeführte wissenschaftliche Gattungsname bedeutet übersetzt Götterspeise.
Standort:
Nurtpflanzenhaus im Maurischen Landhaus
Nutzung:
als Lebensmittel und in der Kosmetikindustrie

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Maurischer Garten und Maurisches Landhaus

Das Maurische Landhaus wurde als Badhaus geplant, dann aber als Wohnhaus erbaut. Schon zu Zeiten König Wilhelms I. war der zentrale Wohntrakt beidseitig von Gewächshäusern eingerahmt. Heute beherbergt der gesamte Bau fünf in sich abgeschlossene Pflanzenhäuser sowie zahlreiche tropische Vögel. Vor dem Landhaus entfaltet sich der Maurische Garten mit dem Seerosenbecken. Die historischen Leuchter, Kandelaber genannt, die große Freitreppe, die vielen Skulpturen und die landschaftsarchitektonische Anordnung der Wege, Brunnen und Pflanzen machen ihn zu einem echten Glanzstück.

Foto: Martina Denker

Amazonien

Rund 2000 Pflanzen bilden in dem zur Jahrtausendwende eröffneten Amazonienhaus das kleine Biotop eines südamerikanischen Regenwalds mit Wasserfall und Flusslandschaft. Er gibt nicht alle Geheimnisse auf den ersten Blick preis. Affen, Faultiere, Schlangen und Kaiman bleiben auf Distanz zu den Gästen. Viele Vogelarten, Fledermäuse, Echsen und Frösche sind frei im Haus unterwegs. Mit Geduld und Glück entdeckt man viele von ihnen.